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„Vom Bergmann zum Seemann“ - Exkursion ins Lausitzer Seenland

„Vom Bergmann zum Seemann“ - Exkursion ins Lausitzer Seenland

Wird es bei uns in Zukunft schwimmende Häuser auf dem Hambacher See mit einem Stadthafen und Leuchtturm geben? Sind ein zum Museum umgebautes Kraftwerk oder ein ausgedienter Schaufelradbagger als Touristenattraktion denkbar?

Wie das Rheinische Revier nach dem Ende der Braunkohlegewinnung aussehen wird, ist zurzeit Gegenstand von verschiedenen Planungsprozessen, die von den Anrainerkommunen der Tagebaue moderiert werden.
Mit dem braunkohleausstiegsbedingten Strukturwandel wird sich aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Rheinischen Reviers verändern. Vielmehr werden auch viele gut bezahlte Industriearbeitsplätze wegfallen, von denen das Revier über lange Jahre profitiert hat. Die Herausforderung besteht also in einer qualitätsvollen Umgestaltung des Raumes ebenso wie in der Kompensation der wegfallenden Arbeitsplätze durch neue zukunftsgerichtete Arbeitsfelder und nachhaltige Wertschöpfungsketten. Der Zeitpunkt und das Maß der Betroffenheit der einzelnen Revier-Kommunen vom Strukturwandel unterscheidet sich hierbei deutlich. Zur Bewältigung dieser enormen Herausforderung stellt die Bundesregierung Strukturmittel in Aussicht. Aufbauend auf diesen ergreifen die betroffenen Kommunen die Initiative, entwickeln strukturwirksame Projekte und stellen sich der zukunftsweisenden Aufgabe.
Das Rheinischen Revier steht jedoch nicht alleine vor der Herausforderung den vorzeitigen Ausstieg aus der Kohlegewinnung und -verstromung zu gestalten. Zum revierübergreifenden Austausch nahm Thomas Knur, Projektleiter der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH, an einer Exkursion des Innovationsnetzwerks Tourismus in die Lausitz teil. Das Innovationsnetzwerk Tourismus ist ein durch „Unternehmen Revier 2019“ gefördertes Projekt, welches unter Federführung des Rhein-Erft Tourismus e.V. und Begleitung der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH initiiert wurde. Es dient der gemeinsamen strategischen Weiterentwicklung des Tourismus im Rheinischen Revier.
Im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, dem Zweckverband und dem Tourismusverband Lausitzer Seenland sowie der Bürgermeisterin der Stadt Welzow erfuhr er viel über die Strukturen sowie die Aufgaben und Veränderungen, die es im Strukturwandelprozess in der Lausitz schon seit Jahren zu bewältigen gibt. „Hier gibt es über 20 Seen, die zum Teil miteinander verbunden sind. Weitere Seen werden zurzeit geflutet. Aktuell sind noch vier Tagebaue von dem vorzeitigen Braunkohleausstieg betroffen“, beschreibt Knur die Situation.
Neben der Vorstellung von Förderprogrammen gab es auch Informationen und die Gelegenheit zur Besichtigung bereits umgesetzter Projekte. Besondere Impulse für den Strukturwandel in der Region gab die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land 2000-2010 mit 30 IBA-Projekten und weiteren EU-Projekten – umfangreich dokumentiert im IBA-Studierhaus. Die Region habe gelernt zusammenzustehen und gemeinsam den Strukturwandelprozess zu gestalten.
„Die meisten Arbeitsplätze sind in der Gestaltung der Landschaft und der Tourismusbranche entstanden“, resümiert Knur über die beeindruckenden Projekte. Dazu zählen u.a. die touristisch inszenierten Abraumförderbrücke F60, die Landmarke „Rostiger Nagel“ oder der Koschener Kanal, das Hotel „Der Leuchtturm“ sowie die schwimmenden Häuser Geierswalde.
Die Exkursion bot einen interessanten Einblick in die tiefgreifenden Herausforderungen und regionalen Lösungsansätze der Lausitz. Die Aufwertung wie auch die touristische Inszenierung des Raumes ist in der Lausitz wie auch im Rheinischen Revier als weicher Standortfaktor von großer Bedeutung. Vor dem Hintergrund der gänzlich unterschiedlichen Ausgangsbedingungen, u.a. durch die Wirtschafts- und Wissenschaftsstruktur sowie die Flächenverfügbarkeit, unterscheiden sich die jeweiligen wirtschaftsstrukturellen Chancen und Herausforderungen beider Reviere in hohem Maße.

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